27. Februar 2022 -

Werden wir zu Experten des Friedens

Liebe Leserinnen und Leser, ein freundlicher Leser machte mich diese Woche darauf aufmerksam, dass es nun nicht mehr möglich sei, Newsletter zu schreiben, ohne den Ukraine-Konflikt zu kommentieren. Eins vorneweg: Erwähnen ja, aber ich habe durchaus nicht vor, Russland, die Ukraine und die Nato in Zukunft ins Zentrum zu stellen.

Das Erörtern der geostrategischen und historischen Zusammenhänge dieses Kriegs überlasse ich denen, die in diesem Thema kompetenter sind als ich. Aber das ist nicht der Hauptgrund, wieso ich dieses Thema nicht zu meinen Hauptanliegen machen werde.

In Hinblick darauf, dass der «Great Reset» ernstgemeint ist und die Superreichen und ihre gekauften Regierungen einen globalen Krieg gegen die Menschheit und die Menschlichkeit führen, verändert sich meine subjektive Ausgangslage momentan nicht allzu sehr: Es war absehbar, dass nach dem ersten Akt der Plandemie noch haarsträubendere Ereignisse über uns einbrechen würden, um die Öffentlichkeit in Schach zu halten.

Nun, wo das offizielle Narrativ an allen Ecken und Enden bröckelt, soll die breite Masse nur gebannt bleiben, damit sie ja nicht in Ruhe über Corona, Impfpässe und den Spritzenwahn nachdenken kann.

Ich will den Ukraine-Konflikt keineswegs verharmlosen, aber dafür plädieren, nicht unsere gesamte Aufmerksamkeit von ihm absaugen zu lassen. Damit würden wir doch wieder demselben Mechanismus des massenmedialen Molochs zum Opfer fallen: Mächtige Akteure entfachen ein grosses Feuer und rufen: «Schaut her! Ein grosses Feuer!» Alle Welt schaut gebannt hin. Während hinter unserem Rücken unsere Häuser abgefackelt werden.

Wie wichtig ein Verständnis geopolitischer Probleme auch ist: Für mich ist es in diesen Zeiten nicht prioritär, Nato-Russland-Ukraine-Experte zu werden. Sondern Experte darin, möglichst sinn- und würdevoll das zunehmende Chaos zu überstehen, während die altbekannte Welt um uns herum einzustürzen droht. Ich denke, das sind Lektionen, die wir spätestens jetzt in Angriff nehmen sollten, falls wir es noch nicht getan haben.

Wir steckten schon vor Corona inmitten eines wirtschaftlichen Weltkriegs – nun bekommen wir dies auch im Westen immer deutlicher zu spüren. Die Fragen, die mich deshalb am intensivsten beschäftigen, sind eher lebensphilosophischer als geopolitischer Natur.

Sie drehen sich weniger um Sicherheit, eher ums Zweifeln, aber vor allem ums Glauben. Es sind Fragen wie: Was erfüllt mich in diesen Zeiten mit Sinn, was gibt mir Halt, was macht mir Mut, was stärkt mich, worauf kann ich mich verlassen?

Wie übe ich mich in Zuversicht angesichts der unaufhaltbar erscheinenden Verheerung in der Welt? Natürlich umfasst dies auch praktische Fragen: Worauf bin ich bereit, zu verzichten, worauf nicht? Was brauche ich wirklich zum Leben, wo sorge ich vor, wo nicht? Welche Entscheidungen überlasse ich dem Schicksal? Was bedeutet für mich Sicherheit? Wo kommt das, was ich für Sicherheit halte, an seine Grenzen?

Und das Wichtigste in alldem: Auf wen kann ich mich verlassen? Wer kann sich auf mich verlassen? Das alte System zerfällt wie ein Kartenhaus? Wir knüpfen tragfähige soziale Netze – und zwar analog, durch echte Begegnungen von Mensch zu Mensch. Die Machtjunkies und ihre Mitläufer setzen auf Zerstörung, Chaos und Gewalt? Wir setzen auf Nächstenliebe, Kreativität und Frieden.

Mit herzlichen Grüssen

Christian S. Rodriguez

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