Dieser richtete heftige Vorwürfe an die Adresse von Ballweg: Er habe zum Beispiel die Organisation wie eine streng hierarchische Firma geleitet und die Bewegung durch das Treffen mit Peter Fitzek, dem selbsternannten «König von Deutschland», dem Verfassungsschutz zugeführt.
Kurz nach der Publikation des Interviews hagelte es heftige Kritik an Velázquez: Wie kann man auch nur darüber berichten! Ein absolutes No-Go, lautete der Tenor. Denn dadurch würde die Bewegung zersetzt und gespalten.
Warum schreibe ich das? Weil auch wir von Transition News uns unlängst dem Vorwurf ausgesetzt sahen, wir hätten Kritik an den «falschen» Leuten geübt. In einem längeren Bericht (mehr dazu hier) über den Vorstand der «Verfassungsfreunde» hatte ich darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Spitze des Vereins von Teilen der Mitglieder mehr und mehr entfremdet hat. Viele Mitglieder der ersten Stunde kritisierten unter anderem den Führungsstil des Vorstands und eine Intransparenz bei den Finanzflüssen.
Die öffentliche und private Kritik folgte auf den Fuss. Tenor: Darüber dürfe man eigentlich nicht schreiben. Und überhaupt: Man müsse jetzt zusammenhalten und die Kräfte bündeln. Kritik an der Regierung: Das geht immer. Kritik äussern an der wichtigsten Organisation, die der Schweizer Widerstand in den letzten zwei Jahren hervorgebracht hat: Eine bodenlose Frechheit.
Eine Haltung, die in meinen Augen längerfristig nirgendwohin führt: Wenn wir Kritik innerhalb der Bewegung nicht tolerieren und für eine Art Zensur plädieren, dann sind wir keinen Deut besser als unsere Gegner. Transparenz von der Regierung fordern, aber einfach wegschauen, sobald es um die «Verfassungsfreunde» geht – das ist wenig glaubwürdig.
Herzlich
Rafael Lutz
Die Kommentare dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Wir handhaben die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.