21. Januar 2022 -

Was regiert die Welt?

Liebe Leserinnen und Leser, «Geld regiert die Welt» – bis 2020 war diese Ansicht mehrheitstauglich. Dann kam Wuhan, und der common sense verlagerte sich auf eine komplett andere vorrangige Welterklärung: «Wir haben ein gefährliches Virus und müssen alles tun, um die Pandemie zu bekämpfen.» Seither scheint es keine anderen ernstzunehmenden Missstände, Krankheiten und Anliegen auf diesem Planeten zu geben, und alles was schiefgeht, ist «wegen Corona».

Aber Corona ist nun mal «wegen dem Geld». Nur haben viele Menschen vor lauter Todesangst ihre gesunde Skepsis gegenüber dem «System» verloren. Genauso wie ihre Fähigkeit, ökonomische Zusammenhänge zu begreifen, ihre Intuition, ihren Sinn für Gerechtigkeit – eigentlich fast alles, was zu kritischem Denken verhilft. Die gute Nachricht: Man kann ihnen helfen – mit harten Fakten und Zahlen.

Geben Sie zum Beispiel mal auf n-tv.de den Suchbegriff «Umsatz» ein, und schauen Sie, wie oft in den letzten Tagen die Wörter Biotech, BioNTech oder Omikron vorkamen. Dabei erfahren Sie z.B., dass 2021 «das zweitstärkste Jahr in der mehr als 30-jährigen Geschichte» der deutschen Biotech-Branche gewesen ist. Mit «rund 2,3 Milliarden Euro von Investoren» jedoch «deutlich weniger als im Corona-Krisenjahr 2020 mit gut drei Milliarden Euro».

Ich bin kein Ökonomie-Professor, aber ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass die Unsummen, die da aufgetürmt werden, am Schluss irgendwoanders fehlen. Oder wieso sind laut Oxfam im letzten Jahr 160 Millionen Menschen zusätzlich in die Armut gestürzt? Für die Entwicklungsorganisation ist die «sich verschärfende Ungleichheit» jedenfalls «kein Zufall, sondern die Folge struktureller Macht- und Eigentumsverhältnisse». Die Ursachen lägen in unserem Wirtschaftssystem.

Quiz-Frage: Einige grosse Players profitieren massiv von der «Pandemie» – glauben Sie, dass diese Tatsache den «Gesundheitsnotstand» eher verkürzt oder verlängert?

Verkürzt wird auf jeden Fall schon mal der «Genesenenstatus». In Deutschland wurde halbiert, in der Schweiz will man bald nach unten korrigieren – überrascht das irgendwen? Diese pseudo-immunologische Zwischenlösung ist nichts anderes als eine Alibiübung – die bei Bedarf auch gänzlich getilgt werden kann. Aber derzeit gerade noch gut genug ist, um einen Teil der Bevölkerung halbwegs bei Laune zu halten.

Unsere Geiselnehmer wissen genau, dass sie nie allen gleichzeitig auf die Füsse treten dürfen. Erst den Ungespritzten, dann den Genesenen, mal den Zweifach-Gepieksten, dann den Boosterlingen. Aber immer häppchenweise, man wird nicht einfach so die gesamte Öffentlichkeit auf einmal «emmerder» – man will ja nicht, dass sich der Volkszorn ballt.

Genau das braucht es aber: Den energischen, aber friedlichen Aufstand einer Menschheit, die ihre «Volkszertreter» nicht mehr auf sich rumtrampeln lässt. Der kanadische Ökonom und preisgekrönte Autor Michel Chossudovsky hat klare Ideen, wie der gemeinsame konstruktive Widerstand aussehen könnte.

Von «Bastille 2022» spricht Chossudovsky, denn 233 Jahre nach der Ausrufung von «Liberté, Égalité, Fraternité» würden unsere Grundrechte «von korrupten Regierungen auf der ganzen Welt im Namen eines totalitären und illusorischen Finanzapparats» plattgemacht:

«Die massiven Schulden, die die Nationalstaaten infolge von Korruption und Finanzkollaps angehäuft haben, sind in die Höhe geschnellt. Die nationalen Regierungen befinden sich zunehmend in einer Zwangsjacke und stehen unter dem Druck der mächtigen Gläubigerinstitutionen. Die wachsende Verschuldung auf allen Ebenen der Gesellschaft ist die treibende Kraft.»

Nebenbei wurde gerade vermeldet, dass der Finanzdienstleister BlackRock jetzt mehr als 10 Billionen Dollar verwaltet. Mein Gott, was macht man nur mit soviel Geld? Und wer regiert doch gleich die Welt?

Herzliche Grüsse

Christian S. Rodriguez

PS: Diesen Text gibt es auch als Podcast-Audio.

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