31. Oktober 2022 - Armin Stalder

Vergessene Helden

Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral. John Osborne

Am heutigen Tag vor 60 Jahren verweigerte Wassili Archipow auf dem Höhepunkt der Kubakrise die Zustimmung zum Abschuss eines nuklearen Torpedos. Archipow war Offizier der sowjetischen Marine und verhinderte den Einsatz von Atomwaffen seines U-Bootes.

Einige Beobachter gehen davon aus, dass Archipow der Mann war, dank dem der Dritte Weltkrieg damals nicht ausbrach. Der Mann hätte auch einfach den Befehl ausführen können, wie das üblich ist in der Armee. Damit wäre die Welt ins Chaos gestürzt. Er tat es aber nicht.

In den Erinnerungen der Geschichte wird gerne auf die grossen Taten der grossen Feldherren und Staatsmänner verwiesen. Tatsächlich aber können die nichts ausrichten, wenn ihr Bodenpersonal nicht spurt. So wie Archipow.

Bezüglich Geschichtsvergessenheit sei auch daran erinnert, dass die westlichen Alliierten den Zweiten Weltkrieg ohne Unterstützung der Russen, die die meisten Opfer zu beklagen hatten, nicht gewonnen hätten.

In manchen Situationen ist es besser, den Gehorsam zu verweigern. In den vergangenen zweieinhalb Jahren haben das sehr viele Menschen gemacht. Trotz teils massivster Diskriminierung, die dank massenpsychologischen Tricks und dem Antriggern primitiver Instinkte durchgesetzt wurde.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass man dereinst wird einsehen müssen, dass sie, die Minderheit der Diffamierten, Drangsalierten, Ausgestossenen und Ausgeschlossenen, auf der «richtigen» Seite der Geschichte stand.

Ganz anders die Panikmacher, Staatspropagandisten und Spalter der Gesellschaft, kurz Pandemisten: Sie können nur hoffen, dass sie die ganze Aufarbeitung mitsamt Konsequenzen nicht mehr erleben müssen, dass sie nie mit ihren Schandtaten und verbalen Ergüssen konfrontiert werden, geschweige mit den Folgen ihrer «Gesundheitspolitik».

Für die Zukunft der Menschheit sind die Gehorsamsverweigerer, die vergessenen Helden, von entscheidender Bedeutung. Das war bei vergangenen Konfrontationen von West und Ost so, und so ist es auch heute, zumal im jetzigen Ukraine-Konflikt ein erneuter Atomwaffeneinsatz mit einem Dritten Weltkrieg als mögliche Folge wie ein Damoklesschwert über Europa schwebt.

Beispiele wie Archipow kann man nicht oft genug in Erinnerung rufen. Besonders dann, wenn man den Eindruck hat, die Welt verliere den Verstand. Es klingt nach vager Hoffnung, doch Hoffnung sollte nie unterschätzt werden: Immerhin ist sie als urmenschliche Eigenschaft auch die Motivation so vieler guter Taten.

Herzliche Grüsse

Armin Stalder

4 0

Newsletter

Beiträge
Loading the player...
26.09.2024
Loading the player...
23.09.2024
Loading the player...
19.09.2024
Loading the player...
17.09.2024
Beiträge-Archiv

Schreiben Sie einen Kommentar

© Copyright 2024 - TransitionTV

Netiquette

Die Kommentare dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.

Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.

Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.

Unzulässig sind Wortmeldungen, die

  • Nichts mit dem Thema des Artikels zu tun haben
  • Kommerzieller Natur sind
  • andere Forumsteilnehmer persönlich beleidigen
  • einzelne Personen oder Gruppen aufgrund von Rasse, Ethnie oder Religion herabsetzen
  • in Rechtschreibung und Interpunktion mangelhaft sind
  • verächtliche Abänderungen von Namen oder Umschreibungen von Personen enthalten
  • mehr als einen externen Link enthalten
  • einen Link zu dubiosen Seiten enthalten
  • Nur einen Link enthalten ohne beschreibenden Kontext dazu

Wir handhaben die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.