21. Januar 2022 - Lena Kuder

Protestieren und Samen ausstreuen

Liebe Leserinnen und Leser, «Freiheit statt Angst» – dieser Slogan war auf vielen Transparenten von Demonstranten in deutschen Städten zu lesen. Jeweils samstags und in Deutschland auch montags kommen die Menschen zusammen, um einander zu beweisen, dass es jetzt darum geht, gemeinsam für die Freiheit zu kämpfen.

Auch in der spanischen Stadt Valencia sind die Menschen auf die Strasse gegangen, um gegen die von Ministerpräsident Pedro Sánchez verhängte Gesundheitsdiktatur zu demonstrieren.

Nach zwei Jahren beginnen einige Mainstream-Medien mit einer selbstkritischen Analyse. So geschehen bei der führenden dänischen Boulevardzeitung Ekstra Bladet, die titelte: «Wir haben versagt.» Und die NZZ kam zu dem Schluss, dass die staatliche Vereinnahmung von Medien eine reale Gefahr darstelle. Die Schweizer Tageszeitung nannte eine Reihe von Studien und Erkenntnissen, die belegen, dass Medien mit zunehmender Unabhängigkeit von staatlichen Fördertöpfen entsprechend weniger staatstreu berichten.

Ich empfinde es als positiv, dass Menschen nicht nur ihre Protesthaltung gegen das Pandemiemanagement zum Ausdruck bringen, sondern auch Samen ausstreuen, damit neue Lebensentwürfe keimen können. Ein gutes Beispiel bietet Christian Egger, der gerade dabei ist, im Naturpark Gantrisch eine Hofgemeinschaft aufzubauen.

Im Valle del Genal in Andalusien, wo ich lebe, bildet sich gerade eine kleine internationale Gemeinschaft. Italiener, Belgier, Deutsche, Polen, Briten und Spanier – alle ungeimpft – helfen einander bei der Gartenarbeit, beim Bauen von Zäunen und bei der Olivenernte.

Mein Opa, der Schweine züchtete und ein Gut verwaltete, als ich drei war, wäre sicherlich stolz auf mich, zu sehen, dass ich nun in seine Fussstapfen trete. Nach getaner Arbeit gibts zum Lohn ein Mittagessen und wer will, kann noch zur Jam Session bleiben. Im letzten Jahr habe ich Dutzende von Menschen Mitte vierzig kennengelernt, die sich ein kleines Grundstück kaufen, einen Hühnerstall bauen und Gemüse anbauen.

Grossstadtmenschen entdecken das Land und lernen wieder elementare Dinge – statt «sozialer Netzwerke» bilden sich wieder reale zwischenmenschliche Verbindungen.

Herzlich,

Lena Kuder

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