21. Dezember 2021 -

Loslassen, was nicht frei macht

«Schwurbler im Sinkflug» untertitelte ein grosses Propagandablatt hämisch einen Artikel über die aktuellen Konflikte in der schweizerischen Bürgerrechtsbewegung. Im Verlauf des Tages änderte man den Aufhänger des Pamphlets dann ab in «Massnahmen-Gegner im Sinkflug» – offenbar wollte man in der Chefredaktion in Zürich doch noch ein Fünkchen Anstand gegenüber den 38% Prozent «Uneinsichtigen» walten lassen.

Dabei sind es doch vor allem die Mainstream-Maskenmedien, die im Sinkflug sind und nur noch mit Steuergeldern und Zwangsgebühren in der Luft gehalten werden. Ethisch und journalistisch sind sie längst abgestürzt. Nun haben sie sich auf die Kinder, als «gefährliche Pandemietreiber» und «akute Infektionsgefahr für die Eltern», eingeschossen. Da kriegt der Satz «Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder» eine ganz neue Bedeutung.

Wo sie leider recht haben: auch auf unserer Seite hapert es. Ich glaube, dass manche von uns noch nicht begriffen haben, dass die Bewegung jetzt glaubwürdig, schlagkräftig und verlässlich sein muss – nicht irgendwann in ein paar Monaten oder Jahren.

Wer sich jetzt noch in institutionellen Machtspielen, ideologischen Grabenkriegen und persönlichen Eitelkeiten austobt, der ist nicht in der Gegenwart angekommen. Der betreibt wieder nur den sinnlosen, behäbigen und peinlichen Politikstil der Vor-Corona-Ära.

Die Bürgerrechtsbewegung muss vielfältig sein, aber einig in der Verteidigung unser aller Grundwerte. Jeder Einzelne von uns hat unglaublich viel zu bieten – und soll sich mit seinen Stärken einbringen, wo er kann. Aber keinesfalls seine Schwächen in diese entscheidende Schlacht hineintragen, in der es letztlich um nichts anderes geht als um die Menschheit und die Menschlichkeit an sich.

Es ist ein Jammer, dass das ehrenwerte Unterfangen der Verfassungsfreunde gerade derart schlingert. Selbstverständlich können sie das wieder auf die Reihe bringen, was ich mir sehr wünsche. Sollten sie jedoch scheitern, werde ich keine Tränen vergiessen, denn ich rechne damit, dass es demnächst gar keine Zeit mehr zum Trauern geben wird.

Lasst die Verfassungsfeinde und Grundrechteleugner sich die Hände reiben ob unserer internen Streitigkeiten. Bündeln wir unsere Kräfte dort, wo es Sinn macht, um vorzusorgen und uns noch besser zu vernetzen. Kein Mensch braucht mehr die Polit-Intrigen und Ego-Trips, wie sie vor 2020 betrieben wurden.

Soll heissen: Muss sich heute niemand mehr, auch keine Bürgerrechtsorganisation, allzu wichtig nehmen. Es hiess in unseren Breitengraden ja schon immer «Wir sind alle ersetzbar», aber dieser Satz könnte für uns Zeitzeugen des zivilisatorischen Niedergangs von Tag zu Tag folgenschwerer und konkreter werden.

Wir werden immer besser verzichten können. Wir werden immer schneller vergessen können. Nach all den Enttäuschungen, Streiten, Trennungen, die diese Krise ausgelöst hat, werden wir immer schneller «loslassen können, was nicht glücklich macht». Und aufgeben, was nicht frei macht.

Wieviele ehemalige Weggefährten, vermeintliche Freunde, Familienmitglieder, geliebte Menschen haben sich in den letzten 22 Monaten aus Ihrem Leben verabschiedet? Ich habe jede Menge von ihnen «in der Pandemie verloren». Kein einziger von ihnen ist «an Corona gestorben» – schmerzhaft war es trotzdem.

Wir wurden enttäuscht, verraten, misshandelt, unser Vertrauen wurde missbraucht. Aber wir werden darüber hinwegkommen. Ich glaube, wer Freiheit, Wahrheit und Gerechtigkeit liebt, bleibt offenen Herzens und gibt jedem, der es verdient, eine Chance. Aber nach allem, was geschehen ist, wird er sich von niemandem mehr so leicht für dumm verkaufen lassen.

Herzliche Grüsse

Christian S. Rodriguez

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