24. November 2021 - Konstantin Demeter

Lockdown in der Spätromantik

«Als die Krankheit erstmals Europa erreichte, wurde alles an Zwangsmassnahmen aufgeboten, was möglich war.»

Gebiete mit Kranken wurden abgeriegelt und scharfe Quarantänemassnahmen verhängt. Die Behörden versuchten, die Bevölkerung aufzuklären. Sie warben für ihre Massnahmen und baten die Bevölkerung um Mithilfe und die Meldung von Krankheitsfällen. «… die Zwangsmassnahmen weckten bei vielen einfachen Bürgern die Überzeugung, dass die Regierung ihnen nach dem Leben trachtete.» Man munkelte, die Ärzte bekämen Geld als Belohnung für jedes Todesopfer der Krankheit.

Nein, wir befinden uns nicht in der Gegenwart, sondern am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts, als die Cholera zum ersten Mal in Europa auftrat. Geschildert wird die Geschichte von Kurt Langbein und Bert Ehgartner im sehr empfehlenswerten Buch «Das Medizinkartell – Die sieben Todsünden der Gesundheitsindustrie» (2002). Da mir hier der Platz dafür fehlt, überlasse ich Ihnen die Interpretation der interessanten Parallelen zur Gegenwart.

Häuser, in denen die Cholera auftrat, hätten sofort geräumt und desinfiziert werden müssen. In ganz Deutschland seien spezielle Cholerakrankenhäuser geschaffen worden. In regulären Krankenhäusern, in denen die Krankheit auftrat, seien keine Patienten mehr entlassen und keine mehr aufgenommen wurden. Alle diese Massnahmen gründeten auf der falschen Annahme, dass Cholera ansteckend ist. Langbein und Ehgartner weiter:

«Was die Ansteckungslehre vor allem ins Hintertreffen brachte, war aber das völlige Versagen aller dieser Quarantänemassnahmen. Sie konnten weder verhindern, dass die Cholera in eine Stadt gelangte, noch dass sie sich später dort ausbreitete. Alles, was damit erreicht wurde, so meinten die Kritiker, sei eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung, die Diskriminierung armer Bevölkerungsschichten und die Verletzung religiöser Empfindungen.»

Das Fehlschlagen der Quarantänemassnahmen war fortan das Hauptargument dafür, dass die Krankheit nicht ansteckend ist. Bevor es so weit war, rebellierten die Bürger jedoch gegen die Massnahmen. Leider mussten beide Seiten dabei auch Todesopfer beklagen. In Russland seien bei lokalen Aufständen Ärzte und Beamte umgebracht worden. In Österreich-Ungarn seien Schlösser gestürmt und diejenigen umgebracht worden, die Quarantänemassnahmen verhängen wollten, so die Autoren.

1831 sei es in Königsberg zu einem Volksaufstand gekommen, als die Polizei die Beisetzung eines Choleratoten auf dem Stadtfriedhof verweigerte und ihn in einer Seuchengrube bestatten wollte. Die Trauergemeinde habe das Polizeirevier gestürmt und alles Mobiliar auf die Strasse geworfen. Dann sei die Menge in die Vorstädte geströmt und habe dabei Apotheken demoliert und Ärzte misshandelt, woraufhin das Militär auf die Aufständischen geschossen habe. Sieben Personen seien getötet, viele verwundet und 177 festgenommen worden.

In Preussen seien die Gerüchte, dass Ärzte Geld für jeden Choleratoten erhalten würden, umso mehr geschürt worden, als sich die Krankheit fast nur in den niederen Schichten ausbreitete.

«Es hiess, die Krankheit sei von den Wohlhabenden eingeschleppt worden, um sich der Armen zu entledigen. Die Gerüchte wurden umso intensiver, je weniger die drastischen Quarantänemassnahmen, das Ausräuchern, Desinfizieren und der riesige Markt von Wundermitteln Wirkung zeigten», stellen Langbein und Ehgartner fest.

Damals durften die meisten Menschen in Europa weder wählen noch abstimmen und mussten mit Aufständen Widerstand leisten. Abstimmen darf noch heute fast niemand, ausser …. Setzen wir Schweizer ein Zeichen für die Welt und schieben wir am 28. November mit einem NEIN auf dem Stimmzettel zumindest den zusätzlichen Artikeln des Covid-Gesetzes einen Riegel vor.

Konstantin Demeter

3 0

Newsletter

Beiträge
Loading the player...
26.04.2024
Loading the player...
26.04.2024
Loading the player...
24.04.2024
Loading the player...
22.04.2024
Loading the player...
21.04.2024
Beiträge-Archiv

Schreiben Sie einen Kommentar

© Copyright 2024 - TransitionTV

Netiquette

Die Kommentare dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.

Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.

Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.

Unzulässig sind Wortmeldungen, die

  • Nichts mit dem Thema des Artikels zu tun haben
  • Kommerzieller Natur sind
  • andere Forumsteilnehmer persönlich beleidigen
  • einzelne Personen oder Gruppen aufgrund von Rasse, Ethnie oder Religion herabsetzen
  • in Rechtschreibung und Interpunktion mangelhaft sind
  • verächtliche Abänderungen von Namen oder Umschreibungen von Personen enthalten
  • mehr als einen externen Link enthalten
  • einen Link zu dubiosen Seiten enthalten
  • Nur einen Link enthalten ohne beschreibenden Kontext dazu

Wir handhaben die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.