03. August 2022 -

Kreativität - Fluch oder Segen?

Für mich ist Kreativität eine der wertvollsten menschlichen Qualitäten. Sie unterscheidet uns von der Maschine – Stichwort Transhumanismus.

Offenbar gibt es aber Interessen, diesen Wert schlecht zu machen. Auf der Titelseite von GEO 6/2021 ist zu lesen: «Kreativität … und ihre DUNKLE Seite» (Hervorhebung im Original). Hier geht es um Kunstfälscher und den Zusammenhang mit Alkoholismus, Depressionen und anderen psychischen «Störungen».

Das Heimatschutzministerium der USA finanziert mit 35 Millionen US-Dollar ein Forschungsprogramm gegen Terror. Ein Teil des Geldes geht an ein Psychologenteam. Es soll erforschen, «wie man Fixierung bewirken und die Kreativität neuer Ideen einschränken» kann. Argumentation: Kreativität würde schliesslich auch für Terroranschläge genutzt.

Wie wäre es denn, meine lieben Heimatschutzministeriumslenker, wenn ihr für mehr Gerechtigkeit und Frieden in der Welt sorgen würdet?

Ich denke, in der heutigen Zeit wäre es fatal, auf Kreativität zu verzichten und einfach der Gewohnheit oder den Rezepten der Herrschenden zu folgen.

Deshalb hier ein Aufruf zu Kreativität: Was können wir tun, um unsere Probleme zu lösen und diese Welt ein Stück lebenswerter zu machen? Ich bin davon überzeugt, dass positive Veränderungen immer von «unten» kommen. Ich gehe auf das IMAGO-Festival und bin sehr gespannt auf neue Impulse. Ich werde berichten.

Hier vorab eine subjektive Liste mit Denkanstössen, gerne ergänzen:

Alternative Medien. Ein Beispiel ist Transition News, viele weitere sind unseren Leserinnen und Lesern sicher bestens bekannt.

Beziehungen. Das Anteilnehmen und Anteilgeben mit den Menschen vertiefen, die sich in den vergangenen beiden Jahren als freundschaftlich und vernünftig erwiesen haben.

Demonstrationen. Montagsspaziergänge, LKW-, Traktor- und Autokorsos.

Geld. Möglichst bar bezahlen. Überlegen, ob ich Geld bei einer Grossbank, in beliebige Aktien – oder aber in zukunftsweisende Projekte / Genossenschaften anlege oder es privat an liebe Menschen verleihe.

Streik.

Kindererziehung. Im Grunde alle Despoten wurden in der Kindheit gequält. Zum Glück wird die Erziehung tendenziell liebevoller und kommt inzwischen meist ohne Schläge oder Herabwürdigung aus.

Konsumverhalten. Hier gibt es unzählige Tipps: Reparieren, ökologische und soziale Aspekte, Verschenken, etc. Eine weitere Möglichkeit, die eher selten erwähnt wird: Das Meiden von grossen Weltkonzernen, die in der Regel kaum Steuern zahlen, Daten sammeln und inzwischen extrem mächtig sind.

Lebensgemeinschaften. Recherchetipps: Global Ecovillage Network (GEN), Matching-Plattform bring-together, eurotopia

Meditieren. Innehalten, den eigenen Atem und Körper spüren.

Natur. In die Natur gehen – und Natur und Artenvielfalt schützen.

Parteien. Die Hoffnung auf grundlegende Veränderungen ist hier gering. Trotzdem macht es meines Erachtens einen Unterschied, ob ich eine «etablierten» Partei unterstütze, oder eine kleine Partei mit guten Absichten, wie zum Beispiel «dieBasis».

Solidarische Landwirtschaft (Solawi).

Vernetzen, Infos verbreiten. Zum Beispiel Posts in sozialen Medien, Flugblätter, Leserbriefe, Diskussionen (mit viel Einfühlungsvermögen).

Ziviler Ungehorsam. Auf vorauseilenden Gehorsam verzichten, alle Möglichkeiten ausreizen.

Eine Anmerkung zum Schluss: Mir ist Gewaltfreiheit wichtig. Ich habe mich viel mit den Arbeiten von Theodor Ebert befasst, und seine Argumente haben mich überzeugt. Ich werde den Eindruck nicht los, dass es gewollt ist, dass wir uns untereinander bekämpfen – vielleicht sogar, dass es Bürgerkrieg gibt.

Herzlich

Ihr Lars Ebert

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