In Winterthur gibt es eine Bar, die kein Bargeld mehr entgegennimmt. Vorletzte Woche wollte ich mir noch ein Bierchen in der Arch Bar, unweit des Hauptbahnhofs, genehmigen. Als das Bier auf der Theke stand, wollte ich gleich bar bezahlen. Doch die Barfrau erklärte mir: Das ist «nur cashless», nur mit elektronischem Geld möglich.
Ich dachte meinen Ohren nicht zu trauen und fragte nach, ob sie denn keine gesetzlichen Zahlungsmittel mehr akzeptieren würden. Sie antwortete: «Doch, aber nur noch elektronisch». Bei dem Geräuschpegel der Musik liess ich die Diskussion dann bleiben. Ich erklärte ihr aber noch, dass es einen sogenannten Annahmezwang für echte gesetzliche Zahlungsmittel gäbe. Und fragte, ob eine Zuwiderhandlung denn nicht ein krimineller Tatbestand wäre; ein Verstoss gegen das WGZ Art. 3. Sie war überrascht und es tat ihr schrecklich leid. Aber die Inhaber hätten das so entschieden.
Ich musste das Bier stehen lassen. Ich verliess die Bar und führte noch eine Diskussion mit dem freundlichen Türsteher. Er erklärte mir was von Corona und der Virenübertragung bei Bargeld. Ich erklärte ihm ich hätte die Türfalle einmal von innen und einmal zuvor von aussen angefasst. Auch die Theke hatte ich berührt und für mich war nicht klar, was dort alles für Bakterien und bestimmt auch Viren hafteten. Ich würde da aber nochmals ein Auge zudrücken.
Weiter informierte mich der Türsteher darüber, dass die Besitzer der Bar das gleiche «Cashless-Modell» auch in weiteren ihrer Clubs anwenden würden.
Doch nochmals zurück zum Annahmezwang unter WGZ Art. 3. Dort steht: «Schweizerische Banknoten müssen von jeder Person unbeschränkt an Zahlung genommen werden». Ähnlich bei den Münzen, doch ist die Stückzahl auf 100 beschränkt.
Eine weitere Überraschung gab es diese Woche in Zürich: Als ich am Grossmünster vorbeieilte, erblickte ich das bekannte Gasthaus Karl der Grosse, bekannt schon aus früheren Zeiten als Debattierhaus. Nun das:
KARLA *A DIE GROSSE? Ein Marketing-Gag? Oder was will die Besitzerin, die Stadt Zürich, damit zum Ausdruck bringen?
Auf mich wirken solche Aktionen provokativ. Will man mit dem «Gendern» auf Wirtshausschilder zur Woke-Kultur, den modernen Aufgewachten gehören? Ich betrachte solche Aktionen als billige Ablenkung vom aktuellen Versagen der Behörden und der Politik während der Corona-Krise. Die Woke-Bewegung hat es verpasst von den echten Problemen wie der Kindesmisshandlungen durch die Maskenpflicht und die sinnfreie Zertifikatspflicht an den Schulen zu informieren. Es gab keine Debatten darüber. Nur Stillschweigen, keine Aufarbeitung der Geschehnisse und noch weniger Transparenz.
Was können wir nun tun? – Ich trinke mein Bier nicht in einer Bar, die es nicht verdient hat als solche bezeichnet zu werden. Und ich mag keine einseitige Stadtzürcher Woke-Kultur.
Fazit: Wir müssen unsere eigenen Kultur- und Begegnungsräume schaffen – die beste Vorbeugung für allenfalls wilde, kommende Zeiten.
Herzlichst
Daniel Gamper
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