19. März 2022 - Ole Skambraks

Harari, der Transhumanismus und Wege aus der Matrix

Vor einigen Tagen bin ich auf ein Video aufmerksam geworden, das den Historiker und Bestsellerautoren Yuval Noah Harari unter anderem als Redner beim World Economic Forum (WEF) zeigt. Mit seinen Büchern «Eine kurze Geschichte der Menschheit» und «Homo Deus» sind Sie sicher schon einmal in Kontakt gekommen.

Das besagte Video ist eine Satire des US-Comedians JPSears, der darin auf humorvolle Weise die transhumanistische Agenda des Weltwirtschaftsforums und dessen Verflechtungen darstellt.

Yuval Noah Harari hat mehrfach bei den jährlichen WEF-Treffen in Davos gesprochen. Er schildert in seinen Reden, wie sich unsere Welt durch die Verschmelzung von Technologie und Biologie radikal verändern werde. Damit würden laut Harari bisher unerreichbare Kontrollmechanismen umsetzbar:

«Daten könnten es menschlichen Eliten ermöglichen, etwas noch Radikaleres zu tun, als bloss Diktaturen zu errichten. Durch das Hacken von Organismen könnten Eliten die Macht erlangen, um die Zukunft des Lebens selbst neu zu gestalten. [...] Wenn es uns tatsächlich gelingt, Leben zu hacken und zu manipulieren, wird dies nicht nur die grösste Revolution in der Geschichte der Menschheit sein. Dies wird die grösste Revolution in der Biologie seit Beginn des Lebens vor vier Milliarden Jahren sein. Die Wissenschaft ersetzt Evolution durch natürliche Auslese mit Evolution durch intelligentes Design. [...] Menschen sind jetzt Tiere, die man hacken kann. Die ganze Idee, dass Menschen diese Seele oder diesen Geist haben und dass sie einen freien Willen haben, und niemand weiss, was in mir vorgeht - was ich wähle, ob bei der Wahl oder im Supermarkt, das ist vorbei!»

Harari spricht nicht von einer fernen Zukunft in zehn oder zwanzig Jahren. Er spricht vom Jetzt:

«Die Menschen könnten in 100 Jahren zurückblicken und in der Coronavirus-Epidemie den Moment erkennen, in dem ein neues Überwachungsregime begann. Insbesondere eine Überwachung unter der Haut.»

So erschreckend und unangenehm sich diese Dinge anhören, so klar ist auch, dass sie für viele Akteure äusserst verlockend sind.

Das «Potential» der Verschmelzung von Mensch und Maschine hat WEF-Gründer Klaus Schwab an vielen Stellen deutlich gemacht.

Harari ist ein brillanter Beobachter dieses Prozesses. In seinen Büchern hat er immer auch die ethisch-moralische Frage gestellt. Nur haben wir sie als Gesellschaft bisher nicht beantwortet und die Dinge nehmen rasant ihren Lauf. Wo wir gerade stehen, zeigt der englische Schriftsteller Paul Kingsnorth in einem vielbeachteten Essay. Corona-Transition hat ihn mit freundlicher Genehmigung des Autoren ins Deutsche übersetzt.

In einem Punkt gebe ich Harari nicht recht. Er stellt diese Entwicklung als alternativlos dar. Er argumentiert, dass Menschen wegen des Versprechens auf ein verlängertes Leben ohne Krankheiten, alles was möglich ist, auch durchführen werden.

Ich glaube und hoffe, ähnlich wie Paul Kingsnorth, dass wir unser menschliches Potential erkennen werden und vom materialistisch-mechanistischen Weltbild Abstand nehmen können; und zwar deutlich mehr als 1,5 Meter. Das «Manifest der neuen Erde» kann uns dabei eine Hilfe sein. Hier spricht Catharina Roland darüber und zeigt Wege aus der Matrix.

Wie der Fuchs bei Antoine de Saint-Exupéry zum kleinen Prinzen sagt: «Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.» Den Zauber des Lebendigen wird auch keine CRISPR-Schere knacken.

Ole Skambraks

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