Erstens übersehen wir sehr schnell Positives. Wenn wir links einen schönen Sonnenuntergang und rechts ein Raubtier sehen, wohin geht unsere Aufmerksamkeit? Richtig, zum Raubtier. Wir wollen überleben. Das ist der Grund dafür, dass – auch bei Transition News – eher dramatische und negative Berichte gelesen werden. Man kann aber nur etwas beschützen, wenn man dessen Wert erkennt. Und wenn man Hoffnung hat.
Zweitens neigen wir bei einem Konflikt dazu, zwei Lager zu bilden. Beispiele: Ost vs. West, Rechts vs. Links, Kapitalismus vs. Kommunismus, Impfbefürworter vs. Impfgegner, Keimtheorie vs. Milieutheorie. Bei der Entscheidung zwischen Rot– und Weisswein sind keine lebenswichtigen Interessen im Spiel, deshalb sind bei diesem Thema alle Beteiligten entspannt, und das Grosshirn funktioniert.
Mit steigender Gefahr und Angst vertiefen sich jedoch oft die Gräben. Und man fühlt einen Druck, sich für eine Seite zu entscheiden. Und wenn man sich für eine Seite entschieden hat, nimmt man oft nur noch Argumente wahr, die diese Wahl bekräftigen. Man kann sich dann nicht mehr vorstellen, dass es valide Gegenargumente gibt, oder dass es eine dritte oder vierte Lösung geben kann.
Wenn ich mich entschlossen habe, den «offiziellen Stellen» zu vertrauen – ganz allgemein und in der Corona–Politik im speziellen – sauge ich begierig Argumente und Berichte auf, die Erfolge oder Notwendigkeiten der Regierungspolitik verkünden. Anderen Argumenten gegenüber bin ich blind.
Selbst wenn ich viermal geimpft bin und dann schwer an Covid-19 erkranke: Dann gehe ich davon aus, dass ich ohne Impfung sicherlich gestorben wäre. Diese absurde Reaktion habe ich tatsächlich schon mehrfach mitbekommen.
Es kann hier hilfreich sein, einen Schritt zurückzutreten, und sich möglichst objektiv das Gesamtbild anzusehen.
Wer jetzt frohlockt, das würde ja nur den «anderen» passieren, Obacht! Wir sind alle nur Menschen. Wer sich ausschliesslich in Alternativmedien informiert, läuft Gefahr, anderen Argumenten gegenüber zu erblinden. Auch hier ist Angst im Spiel. Nicht vor einem Virus, aber vor Diktatur, Unfreiheit, Leid.
Wenn man verstanden hat, dass die Covid-«Impfung» der grösste Medizinskandal der Menschheitsgeschichte ist, könnte man annehmen, nicht nur alle Impfungen, sondern jegliche medizinischen Errungenschaften der letzten hundert Jahre seien Unsinn oder gefährlich. Das ist nicht der Fall. Ich selbst war nach einer schweren Lungenentzündung sehr froh, dass es Antibiotika gibt!
Wer verstanden hat, dass Regierungen der eigenen Bevölkerung Schaden zufügen – was unbestreitbar momentan passiert –, könnte zum Schluss kommen, dass alle politischen Entscheidungen kriminell und korrupt sind oder waren. Das ist nicht der Fall. Ich finde das Deutsche Grundgesetz oder die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte sehr sinnvoll.
Ich habe grosse Hochachtung vor Menschen, die klar die aktuellen Missstände anprangern, aber dabei nicht in Extremismus verfallen. Menschen, die klar Position beziehen – und zusätzlich den Graben zwischen zwei Lagern verringern wollen, die Diskussion suchen.
Und ich bin sehr froh, dass das einige Transition News Leser ähnlich sehen. Neben sehr viel Lob und Unterstützung erreichen uns ab und zu kritische Rückmeldungen, in denen Sorge und Hoffnung mitschwingt, die ich sehr gut verstehen kann:
«Statt Facts zu bringen geht es darum, möglichst schockierende Schlagzeilen zu generieren, bösen Willen zu unterschieben ohne stichhaltige Gründe und damit beizutragen, den Graben zu vertiefen, statt die Menschen wieder näher aneinander zu bringen.»
«Ich hoffe, Sie schaffen es, wieder lösungsorientierter, vernünftiger und mit gesundem Menschenverstand an Themen heranzugehen und damit einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung unserer Welt zu leisten, ...»
«Aus Interesse, wohin sich dieses für mich einst wichtige Schiff entwickelt, werde ich noch etwas bleiben, mit der Bitte um Sinn und weniger Populismus.»
Wir bei Transition News haben den Ehrgeiz, besser zu sein als die etablierten Medien. Aber wir sind auch nur Menschen. Wir schauen während unserer Recherchen in manche Abgründe. Wir sind entrüstet und wollen dem Wahnsinn Einhalt gebieten. Und vergessen manchmal selber, einen Schritt zurückzutreten.
Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich für alle Kommentare und Rückmeldungen bedanken! Bitte sagen Sie uns weiterhin ehrlich ihre Meinung! Ansonsten sind wir auf tumbe Klickzahlen als Rückmeldung angewiesen – siehe oben.
Vielen Dank
Ihr Lars Ebert
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