Bitte schnallen Sie sich gut an: Es wird eine durch- und aufrüttelnde Reise zum Planeten Erde. Merkwürdiges spielt sich dort ab. Manche Erdlinge – dort werden sie «Erdling:innen» genannt – haben plötzlich enorm hohe Wertvorstellungen entwickelt. Respekt anderen gegenüber ist das höchste Gut; jede noch so kleine Minderheit soll berücksichtigt werden – ausser es handelt sich um Menschen, die sich keine experimentellen Gen-Präparate spritzen lassen wollen oder eine weisse Hautfarbe haben und männlich oder gar alt sind. Letztere werden nun alle bestraft, weil einige von ihnen respektlos waren oder sind. Sie allein.
Manche Frauen, die ein weisses männliches Kind gebären, geraten nun in Panik. Denn sie wissen: Ihr Kleiner wird ein Sexualtäter werden. Es gilt also, alles Mögliche zu tun, um das dennoch zu verhindern. So kaufen sie ihm zahlreiche Kinderbücher, in denen es um Konsens geht. Damit soll der zukünftige Vergewaltiger schon mit Erbsenpimmel in Windeln lernen, dass Frauen kein Freiwild sind.
Erdlinge waren lange Zeit sexuelle Wesen mit zwei Geschlechtern: Frauen und Männer. Einige wenige Ausnahmen wiesen Merkmale beider aus. Seit geraumer Zeit wird jedoch behauptet, dass es dutzende Geschlechter gibt – und dass sie nicht physiologisch, sondern psychologisch definiert werden: Jeder kann frei wählen, welchem «Geschlecht» er angehören möchte, selbst Kinder, die noch nicht erfahren haben, was Mann- oder Frausein bedeutet. Und selbstverständlich müssen alle «Geschlechter» respektiert werden.
Damit die Kinder auch sicher wissen, nicht sicher zu wissen, ob sie zu ihrem biologischen Geschlecht gehören, werden schon im Kindergarten Zweifel gesät. Laut dem Lehrplan der öffentlichen Schulen von Portland wurde das «binäre Geschlecht» sowieso von «weissen Kolonisatoren» eingeführt, um rassische und sexuelle Minderheiten zu dominieren. Hunderte von Jahren später werde die Art und Weise, wie die Erdlinge über Geschlecht denken und sprechen, immer noch von diesem Import beeinflusst. Nun aber wolle man das «unendliche Geschlechtsspektrum» erforschen.
Auch werden auf der Erde obszöne Drag-Shows für Kinder veranstaltet. In einer von ihnen sang und tanzte ein Mann in Stripper-Kleidung zu dem Lied «pussy good, pussy sweet». Die irdische Toleranz führt zum Beispiel auch dazu, dass ein kanadischer männlicher Lehrer, der sich als Frau empfindet, mit überdimensionierten Brustprothesen unterrichten darf.
Erdling:in, Lehrer:in in Ontario, Kanada. Quelle: blogTo
Dem Wunsch der Kinder, das Geschlecht zu ändern, muss dann nachgekommen werden. Das sei sehr wichtig für ihre Entwicklung, erklären die Experten. So verabreicht man ihnen Bremsstoffe – Pubertätsblocker genannt –, welche die natürliche Entwicklung verhindern. Später kommen Hormone hinzu und dann geschlechtsverändernde Operationen.
Dass es dabei nicht um das Wohlergehen der Kinder geht, erklärte eine Ärztin des Vanderbilt University Medical Center an einer Konferenz. Sie prahlte, solche chirurgischen Eingriffe seien «riesige Geldbringer». Die Erdlinge waren schockiert, als sie diese Aussage zu Gehör bekamen. Der Gouverneur von Tennessee hat eine Untersuchung gefordert. Die Klinik suspendierte daraufhin diese Operationen.
In Grossbritannien hatte die Tavistock Clinic sogar Zehnjährigen auf eigenen Wunsch Hormone verabreicht. Bis zu 1000 Eltern wollen nun klagen. Die Klinik soll im nächsten Frühling «aus Sicherheitsgründen» geschlossen werden.
Viel Wert legen die Erdlinge auch auf Respekt vor anderen Kulturen und Religionen, auch in der Sprache. Sogar klassische Literatur wird deswegen geändert oder zensuriert. Manche Lehrer weigern sich, Shakespeare zu unterrichten; seine Werke seien «frauenfeindlich und rassistisch».
Zu diesem Respekt gehört auch, dass man sich nur im eigenen kulturellen Rahmen bewegt, da man sich ansonsten der «kulturellen Aneignung» schuldig macht. Das betrifft auch Schauspieler. Somit dürfen beispielsweise vermehrt nur Latinos Latinos und Juden Juden darstellen. Auch Hetero- als Homosexuelle geht gar nicht. Da der Begriff der kulturellen Aneignung immer weiter ausgedehnt wurde, befürchten einige, dass Schauspieler bald nur noch sich selbst spielen dürfen.
Die übermässige Rücksicht führt auch zum Zwang der «Inklusion». Entweder alle oder keiner, heisst es dann. So wurde Halloween dieses Jahr in einigen Primarschulen abgesagt. Eine gab als Grund an, dass die Feier «für einige Schüler mit bestimmten kulturellen oder religiösen Hintergründen ausschliessend» sei.
Vorreiter dieser sozialen und kulturellen Bewegungen auf der Erde ist ein «Vereinigte Staaten von Amerika» genanntes Land. Wer Werte hat, wertet; somit ist es nur logisch, dass dort im Verhältnis zur Bevölkerung die meisten Menschen auf der Erde inhaftiert sind. Konsequent ist auch, dass der Grossteil davon von schwarzen Sklaven abstammen oder Latinos sind; ebenso, dass die Regierungen dieses Landes jedes andere Land bombardieren, welches sich nicht ihrem Willen fügt.
Sarkasmus beiseite: Toleranz und Respekt enden anscheinend dort, wo wirtschaftliche oder andere Interessen beginnen – ausser sie lassen sich selbst zu Geld machen.
Ich hoffe, dass sie trotz der irdischen gesellschaftlichen Turbulenzen einen angenehmen Flug hatten. Und seien Sie unbesorgt: Auf unserem Planeten herrscht pure Vernunft.
Herzlich
Konstantin Demeter
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