14. November 2021 - Wiltrud Schwetje 2

Das mächtigste Kartell der Welt

Wie konnte weltweit, auf dem Planeten in fast 200 Ländern, zum gleichen Zeitpunkt die Zwangsmassnahmen durchgesetzt werden?

Eine der wichtigsten Fragen, die sich viele Corona-Skeptiker von Beginn an gestellt haben, war sicher diese: Wie ist es gelungen, dass im März 2020 überall auf dem Planeten zum gleichen Zeitpunkt die gleichen Zwangsmassnahmen durchgesetzt wurden?

In seinem Vortrag «Die Vierte Industrielle Revolution: Ende aller Demokratie oder Aufbruch in eine neue Welt?» beleuchtet der Finanzjournalist und Buchautor Ernst Wolff unter anderem auch dieses Thema.

«Vieles von dem, was wir derzeit sehen, gehört ins Guinnessbuch der Rekorde», konstatiert er. Denn wir hätten es zu tun mit dem höchsten Schuldenstand aller Zeiten, mit der grössten Geldmenge aller Zeiten, mit den niedrigsten Zinsen, die es jemals gegeben habe, mit der rasantesten Wohlstandsumverteilung von unten nach oben, mit der reichsten Elite und nicht zuletzt mit einem nie zuvor so stark unter Druck gesetzten Mittelstand.

Die Lockdowns hätten uns weltweit Logistikprobleme, zerbrochene Lieferketten und Produktionsausfälle in nie bekanntem Ausmass beschert. Dazu gebe es eine rasant anziehende Inflation, und als wäre das alles noch nicht genug, jetzt auch noch eine Energiekrise, die gerade erst in ihren Anfängen stecke.

Wie konnte das alles innerhalb von nur 18 Monaten geschehen? Wolffs Antwort: «Wir müssen uns von der Vorstellung lösen, dass die Politik unser Leben bestimmt.» Die vergangenen anderthalb Jahre hätten eindrucksvoll bewiesen, dass dem nicht so sei.
Denn die Zwangsmassnahmen wurden weltweit – und damit in fast 200 Ländern gleichzeitig durchgesetzt. Wolff hält es für unmöglich, dass es kurzfristige Absprachen zwischen 200 Regierungen gegeben haben könnte. So viel Übereinstimmung bei so vielen unterschiedlichen Interessen wäre selbst in einem oder fünf Jahrzehnten nicht umsetzbar, urteilt er.

Wie war es also möglich?
«Dieser Gleichschritt ist erzwungen worden, von einer Kraft, die unendlich viel grösser und mächtiger ist als jede Regierung der Welt. Diese Kraft heisst: digital finanzieller Komplex», betont der Journalist.

An der Spitze dieses Komplexes stehen auf der Digitalseite die Grosskonzerne Alphabet (Mutter von Google), Apple, Amazon, Microsoft und Facebook. Auf der Finanzseite die Vermögensverwaltungen Blackrock und Vanguard. Diese sieben Unternehmen bilden heute eine Art Kartell, das die ganze Welt beherrscht.

Der Börsenwert der fünf IT-Konzerne beläuft sich derzeit auf zehn Billionen Dollar. Zum Vergleich: Alle 40 Dax-Werte zusammen liegen weit unter zwei Billionen Dollar.

Blackrock und Vanguard allein verwalten aktuell 16,6 Billionen Dollar. Zum Vergleich: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt, also die Summe aller in einem Jahr produzierten Waren und erbrachten Dienstleistungen, belief sich 2020 auf 3,8 Billionen Dollar. Aber dieses wurde von rund 35 Millionen Beschäftigten erwirtschaftet. Bei Blackrock und Vanguard arbeiten jeweils nur etwa 35.000 Menschen.
«Dieses Kartell verfügt über unvorstellbare Summen, die es extrem mächtig machen», sagt Wolff.

Aber das Kartell hat noch ein zweites Machtinstrument: die Daten. Denn neben dem Geld entscheiden heute auch die Daten, wer in welchem Masse Macht ausüben kann. Das ist neu in der Geschichte der Menschheit.

Innerhalb des digital finanziellen Komplexes gibt es zudem «eine Art Verschmelzung». Zum einen sind die Vermögensverwaltungen als Aktionäre an allen grossen IT-Konzernen beteiligt, zum anderen organisieren die IT-Riesen wiederum den Datenfluss der Vermögensverwaltungen.

Wolff erläutert dies am Beispiel der Zusammenarbeit zwischen Blackrock und Microsoft, die für ihn eines der «einflussreichsten Machtzentren» unserer digital finanziell gesteuerten Welt bilden.

Und das oben genannte Kartell aus gerade einmal sieben Unternehmen sei gerade dabei, «weltweit die Demokratie abzuschaffen und eine quasi faschistische Zwangsherrschaft» errichten zu lassen, warnt Wolff.

Und auch das hat natürlich Gründe, die er anschaulich beschreibt. Zudem bringt der Journalist konstruktive Vorschläge, wie dieser Machtexzess gebrochen werden kann. Ein hörenswerter Vortrag, der dazu beitragen kann, das Corona-Puzzle zu vervollständigen.

Wiltrud Schwetje

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2 Kommentare zu “Das mächtigste Kartell der Welt”

  • Matthias Krickel sagt:

    «Wehret den Anfängen» ist bei diesem digital finanziellen Komplex leider schon zu spät. Doch in den 200 Ländern, in welchen dieser die Demokratie durch ihr faschistisches Regime ersetzen möchte, kann es noch gelingen. Aufwachen, sich informieren und eine eigene Meinung bilden ist angesagt. Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom…

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  • Eriu sagt:

    Ein guter und wichtiger Beitrag. Viele Menschen sehen die Zusammenhänge (noch) nicht. Kein Medium (alle gekauft) würde über diese Verbindungen berichten. Wer nicht weiss, wer und was alles hinter Blackrock und Vanguard steckt, kann sich gar nicht vorstellen, wie mächtig diese Organisationen sind. Man kann nur hoffen und sich aktiv dafür einsetzen, dass auch dieser neue Turm zu Babel zerstört wird.

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