Falls nicht, sollten Sie, sofern Sie irgendwann einen Besuch in England planen, die Supermarktkette Southern Co-op meiden. Denn die hat bereits in 35 ihrer über 200 Filialen biometrische Gesichtserkennungssysteme installieren lassen. Pikantes Detail: Die Kameras werden vom chinesischen Staatsunternehmen Hikvision hergestellt.
Southern Co-op rechtfertigt diese Superkontrolle damit, dass man Mitarbeiter und Kunden vor Personen schützen wolle, die in den Geschäften durch Ladendiebstähle oder Gewalttätigkeit aufgefallen seien. Man erstelle keine allgemeine Liste «von Personen mit strafrechtlichen Verurteilungen». Die Technologie entspreche der Datenschutz-Grundverordnung, behauptet die Supermarktkette.
Die Datenschutzgruppe Big Brother Watch sieht das anders. Sie bezeichnet den Einsatz dieses Überwachungssystems als «orwellianisch» und «ungesetzlich», denn es verwende «neuartige Technologien» und eine «hochgradig invasive Verarbeitung personenbezogener Daten».
All das stehe nicht im Verhältnis zur Notwendigkeit der Verbrechensbekämpfung. Von jedem Besucher der Geschäfte werde ein biometrisches Profil erstellt. Die Supermarktmitarbeiter könnten Personen ohne deren Wissen auf eine geheime Liste setzen und diese Daten bis zu zwei Jahre lang speichern.
Wenn man das hört, freut man sich, dass Big Brother Watch rechtliche Schritte gegen Southern Co-op eingeleitet hat. Doch angesichts der desolaten Lage in den Rechtssystemen vermeintlich demokratischer Länder, die sich seit März 2020 manifestiert hat, kann man eigentlich nur beten, dass die Klage Erfolg haben wird.
Übrigens wurden die Hikvision-Kameras, wie das Medienportal Mail Online kundtut, in den USA «als Bedrohung für die nationale Sicherheit» eingestuft. Auch das britische Verteidigungsministerium hat einen Leitfaden herausgegeben, «der von der Verwendung der Geräte des Unternehmens abrät». Obendrein steht Hikvision bei US-Behörden «wegen Verbindungen zu Menschenrechtsverletzungen gegen muslimische Uiguren in China auf der schwarzen Liste».
Zieht man diese Informationen in Betracht, erscheint es höchst seltsam, dass auch diverse englische Polizeidienststellen die Kameras von Hikvision für die automatische Nummernschilderkennung verwenden, wie Mail Online verrät. Aber in der Great Reset-Dystopie muss man sich über nichts mehr wundern.
Mich erinnerte die aktuelle Überwachungsanekdote gleich an zwei weitere: So wurde im Juni bekannt, dass Norwegen – ein Pionier in Sachen digitaler Identität – nun auch wissen will, was die Bürger essen und welche Lebensmittel sie einkaufen. Deshalb verpflichtete die Regierung alle grossen Supermarktketten und den grössten Transaktionsdienstleister, die Kreditkartendaten ihrer Kunden an sie weiterzugeben.
Kein Zweifel: Wenn die britische Regierung diese Strategie übernehmen würde, hätte Southern Co-op mit seinen Hikvision-Kameras die Nase ganz weit vorn. Dann könnte man jeder Kreditkartenzahlung gleich noch das passende Gesicht zuordnen.
Ebenfalls im Juni berichtete das Redaktionsnetzwerk RND über die Auswirkungen des «umfassenden Überwachungsstaats», den China im Rahmen der «Pandemie» aufgebaut hat. Das habe skurrile Blüten getrieben, amüsierte sich RND, selbst Kriminelle hätten sich seit 2020 nach Jahren auf der Flucht freiwillig bei der Polizei gestellt. Denn ohne gültigen Gesundheitscode bliebe ihnen selbst «der Einkauf beim Supermarkt um die Ecke verwehrt».
Fazit: In Europa werden die gleichen Überwachungsstrukturen aufgebaut. Allerdings etwas subtiler, um den Anschein der Demokratie zu wahren. Immer schön unter dem Deckmantel, den Schutz der Bürger verbessern zu wollen. Dieser Trick zieht bei den meisten Leuten.
Letztendlich sind wohl Eigeninitiative und subversiver Widerstand gefragt: Unternehmen wie Southern Co-op, die dermassen auf den Grundrechten der Menschen herumtrampeln, müssen boykottiert, Kreditkarten so wenig wie möglich benutzt oder ganz abbestellt werden.
Herzlich
Wiltrud Schwetje
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